Bindungsangst vs. Verlustangst: Was Twinflames wirklich triggern

Wie eure Kindheit euren Bindungsstil und somit eure Twinflame Verbindung prägt.

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Luisa

Astrologin & psychologische Beraterin

Wenn du das hier liest, befindest du dich wahrscheinlich mitten in der Twin Flame Dynamik. Du willst verstehen, warum du diese Person nicht loslassen kannst, warum du dich so leer fühlst, wenn ihr keinen Kontakt habt und warum du trotz allem immer wieder Hoffnung spürst, auch wenn dein Verstand längst sagt, dass du endlich loslassen solltest.

Ich weiß, wie sich das anfühlt. Diese Verbindung zieht dich in Tiefen, die du vorher nicht kanntest. Aber das, was du da erlebst, ist kein Zufall. Es ist das, was passiert, wenn zwei Menschen sich auf der tiefsten Ebene ihrer alten Bindungswunden begegnen.

Warum Bindungstrauma der wahre Kern der Twin Flame Journey ist

In der Psychologie nennen wir das Bindungstrauma und es entsteht nicht durch „große“ Ereignisse, sondern durch das, was gefehlt hat. Wenn du als Kind in einem Umfeld aufwächst, in dem du emotional nicht sicher bist, dann lernt dein Nervensystem: „Liebe ist nicht konstant. Ich muss etwas tun, um sie zu bekommen.“ oder „Liebe ist zu viel. Ich muss mich schützen, um nicht erdrückt zu werden.“ Das geschieht nicht bewusst, sondern es entwickelt sich mit der Zeit ein Überlebensmodus, der unbewusst auf Autopilot bei dir/euch läuft und ständig die gleiche Realität aufs Neue kreiert.

Kinder brauchen zwei Dinge: Nähe und Sicherheit. Wenn die Eltern emotional überfordert, distanziert, kontrollierend oder wechselhaft sind, dann erlebt das Kind innere Unsicherheit. Es spürt: „Ich kann mich auf dich nicht verlassen.“ Und daraus entstehen zwei typische Schutzstrategien, die später zu Bindungsstilen werden.

Die Kindheit der Chaserin

Wenn du dich als Chaserin wiedererkennst, dann warst du wahrscheinlich das Kind, das sich zu sehr angepasst hat. Deine Eltern waren vielleicht liebevoll, aber unberechenbar. Mal offen, warm und anwesend und im nächsten Moment überfordert, gestresst, ablehnend oder emotional (und/oder) physisch nicht erreichbar.

Du hast gelernt: „Wenn ich brav bin, wenn ich funktioniere, wenn ich spüre, was du brauchst, dann bleibst du.“

Dein Nervensystem hat sich früh auf „scannen“ eingestellt: Wie ist die Stimmung heute? Darf ich Nähe zeigen oder ist das zu viel? Und du wurdest gut darin, dich selbst zurückzunehmen, um Liebe nicht zu verlieren. Das Ergebnis? Deine innere Sicherheit hängt heute von der Reaktion der anderen Person ab. Wenn sie da ist, fühlst du dich ruhig. Wenn sie sich zurückzieht, geht dein ganzer Körper in Alarm. Und genau das passiert in der Twin Flame Verbindung: Dein System erkennt unbewusst die gleiche Frequenz –  dieselbe emotionale Unsicherheit wie damals und versucht, sie dieses Mal zu heilen.

Die Kindheit des Runners

Der Runner hat meist das Gegenteil erlebt – nicht zu wenig Liebe, sondern zu viel, zu einnehmende, zu bedingte Liebe. Vielleicht war ein Elternteil überfürsorglich, übergriffig oder emotional verschmelzend. Er oder sie wollte immer wissen, was du fühlst, was du denkst, hat dich vielleicht kontrolliert, bewertet oder dir das Gefühl gegeben: „Du bist nur sicher, wenn du so bist, wie ich dich will.“

Das Kind lernt dann: „Wenn ich Nähe zulasse, verliere ich mich.“ Es zieht sich innerlich zurück, baut Mauern, wird unabhängig, aus Selbstschutz. Im Erwachsenenalter zeigt sich das dann so: Sobald jemand zu nah kommt, entsteht Druck im Körper. Es fühlt sich an, als würde die Luft eng werden. Und der Reflex lautet: „Ich muss weg.“ Nicht, weil keine Liebe da ist,  sondern weil das Nervensystem Nähe mit Gefahr verwechselt.

Was passiert, wenn sich Chaser und Runner begegnen

Wenn diese beiden Systeme aufeinandertreffen, dann erkennt jedes Unterbewusstsein im anderen die eigene Wunde und deswegen zieht ihr euch auch wie ein Magnet die ganze Zeit an, aber stoßt euch immer weider weg. Der Chaser spürt: „Endlich jemand, der mich wirklich sieht.“ Der Runner spürt: „Endlich jemand, der mich wirklich fühlt.“ Aber sobald es zu nah wird, beginnt der eine zu klammern und der andere zu fliehen.

Das ist kein Zeichen von Unreife oder „nicht bereit sein“, sondern schlicht ein Zeichen dafür, dass beide Nervensysteme auf Alarm laufen. Dass beide gelernt haben, dass Liebe gefährlich ist, der eine, weil sie zu wenig war und der andere, weil sie zu viel war.

Und so drehen sich beide in einer endlosen Spirale aus Nähe und Distanz. Einer will reden, verstehen, halten und der andere braucht Raum, Rückzug, Stille. Beide fühlen sich unverstanden. Beide haben Angst davor verlassen zu werden und beide lieben intensiv.

Die Wahrheit über Heilung in dieser Dynamik

Deine Twin Flame ist kein fehlendes Puzzleteil, sie ist der Spiegel deiner unerfüllten Bedürfnisse.Sie zeigt dir, wo du dich selbst verlierst, wo du dich nach Sicherheit im Außen sehnst, wo du dich verschließt, um dich zu schützen.

Heilung bedeutet nicht, die Verbindung zu „lösen“. Heilung bedeutet, sie zu integrieren – das, was sie in dir aktiviert, bewusst zu halten, statt es zu bekämpfen. Denn dein Nervensystem will nicht loslassen. Es will sich sicher fühlen.

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Luisa